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Arbeiten während der Corona Krise

Meine Hauptinteressen in der Malerei sind Bewegung und Licht. Diese versuche ich auf verschiedene Weise auszuloten. Daher male ich auch seit 2015 regelmäßig in einer Balletschule die Schülerinnen beim Unterricht. Wie kann man auf zwei Dimensionen diesen Körper, seinen Raum und Beweglichkeit einfangen – ohne die Atmosphären, die Spannung und die Schönheit zu verlieren, „lebendige Bilder“ schaffen.
Als Künstlerin verfolge ich das „Reinheitsgebot“ wie beim Bier vorgelebt. Ich fange die Bewegungen mit Pinsel und Tusche auf Papier ein und erarbeite dann mit diesen Zeichnungen oft Ölbilder. Ich arbeite immer direkt vom Subjekt aus, ohne den Gebrauch von Photographien usw.
Mein Ziel ist es sinnvolle, schöne Werke herzustellen, die die Kategorien der Ästhetik in der Kunst (Immanuel Kant) zu erfüllen versuchen. "Das Schöne ist eine sinnliche Erscheinung in Form der Idee" (Martin Rabe).

ACHTUNG: der Film ist Passwort geschützt, das Passwort ist: Christ

2020
Sibylle Laubscher


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Ich bin Mitglied der SGBK und Newcomer bei Visarte. Seit dem Lockdown male ich eher trübe Bilder von Häusern, die bald abgerissen werden und Stillleben, die auf Blumen warten... Oder eben ein christlich inspiriertes Werk...

Kunstwerk(e)

The Lamentation over the Dead Christ (2020)
Laubscher Sibylle
Andere
Dieses Werk ist am Anfang des Lockdowns entstanden. Ich konnte einfach nicht anders. Die Nachrichten waren voller Meldungen, wie die Krise in Italien wütet. Ich war Ende Februar 2020 in London und war mir langsam auch nicht sicher, ob ich nach Haus komme. Ich habe die Skizze einer Keramik im Victoria & Albert Museum gemacht. Die Keramik ist von "The Workshop of Andrea della Robbia" und wurde zwischen 1510–15 erstellt. Als ich wieder zuhause war, musste ich diese Skizze als Ölbild weiter bearbeiten.
Ich habe zudem jede Phase der Malerei fotografiert und vom Prozess einen kurzen Film gemacht. Somit ist das Werk: Malerei mit Film.
Das Werk ist den vielen Corona Toten gewidmet und deren HelferInnen.

Der Film ist zur Zeit noch Passwort geschützt, Passwort: Christ
Öl auf selbst hergestellter Leinwand
Ölmalerei
2–3 kg
1.30 x 0.02 x 0.90 m

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Waiting for the Flowers (2020)
Laubscher Sibylle
Malerei
Während des Lockdowns habe ich die Biographie von Margaret Olley gelesen. Sie war "one of Australia's most loved artists" und "a national treasure", die 2011 gestorben ist. Viele ihrer Werke sind Stillleben, ein bekanntes ist "Eurcharist Lilies" aus dem Jahr 1963. Während dem Lockdown kann ich nicht meine üblichen farbenfrohen Bilder malen. Ich fühle mich auch gewissermaßen leer und wartend. Meine normale Farbpalette schien mir der Situation nicht gerecht. Aus diesen Gründen habe ich ein Stillleben gemalt, aber in einer reduzierten Farbigkeit und ohne die Blumen, die ich sonst so liebe. Alles wartet, darum auch der Titel "Warten auf die Blumen".
Öl auf selbst hergestellte Leinwand
Öl malerei
2–3 kg
mit Rahmen: 1 x 0.025 x 0.8

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Preserver of..., Paradiesweg, Arisdorf (2020)
Laubscher Sibylle
Malerei
Dieses Haus im Paradiesweg Arisdorf wird dieses Jahr abgerissen. Es ist eigentlich schützenswert, mit wunderschönem Kachelofen (handgemachte Kacheln), hübscher Laube... Ein Haus, das damals mit viel Liebe zu Dekoration und Details gebaut wurde. Leider wurde es nicht gepflegt und es könnte provokant gesagt werden, zum Verfall freigegeben, damit man es abreissen und ein neues, weniger schmuckes Gebäude auf dem Grundstück bauen kann. Dies spiegelt gewissermaßen meine Gefühle über die Corona Kriese. Wird es je wieder so werden, wie es war? Unser Leben, das wir relativ sorglos gelebt haben, ist in Gefahr und es ist schützenswert. Das Zwischenmenschliche ist das, was uns ausmacht – ich erkenne mich nur im Anderen. Darum musste ich dieses Haus malen (en plain air), um das, was mal war, für die Zukunft aufzuheben. Ich sehe mich sozusagen manchmal als "Preserver" (Bewahrer).
Öl auf selbst hergestellte Leinwand
Ölmalerei
1–2 kg
0.70 x 0.02 x 0.60 m

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Der Traum (2020)
Laubscher Sibylle
Malerei
Kurz bevor die Corona Krise ausbrach, im Februar, bevor ich nach London ging, malte ich dieses Bild. Meine abstrakten Werke kamen zu Stande, nachdem ich mich mit den Texten vom Blauen Reiter, Franz Marc & Wassily Kandinsky, auseinandergesetzt habe. Sie haben sehr geholfen, die Abstraktion als etwas Freies aber doch Sinnerfülltes zu begreifen. Das Ziel ist, das Innere zu malen. Oder wie der Spanische Philosoph José Ortega y Gasset schrieb (frei nach ihm): Die Kunst kommt immer näher an den Mensch, bis sie aus dem Mensch selbst kommt.
Dieses Bild zeigt eine Person, die mit Sehnsucht aus dem Fenster schaut. Das Bild ist offen und mehrdeutig, damit der Betrachter es für sich selbst ergänzen kann.
Irgendwie lag der Lockdown bereits in der Luft, ohne dass er überhaupt schon hier war.
Öl auf selbstgespannter und grundierter Leinwand
Ölmalerei
1–2 kg
0.61 x 0.02 x 0.65 m

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