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I'm dreaming of a white Christmas

Plötzlich keine Termine mehr!
Der Lock-down hat alle Einträge in der Agenda gestrichen.

Schon lange beschäftigt mich das Ahnen und die Angst, dass wir auf eine Katastrophe zusteuern. Die Veränderungen und das Verschwinden sind unübersehbar.

Ich hatte plötzlich Zeit, meine wagen Gedanken zu formulieren, in Form zu bringen.
In meinem Arbeitsbuch steht "I'm dreaming of a white Christmas".
Bing Crosby hatte wohl Heimweh. Die Gründe weshalb ich davon träume sind andere.

Während des Lock-down war ich viel im Wald und brachte herumliegende Äste zurück.
Diese befreite ich von Moos und Dreck und umwickelte sie mit Gipsbandagen.
Diese Bandagen werden verwendet, wenn etwas kaputt, gebrochen oder verletzt ist.

Das sorgfältige Umwickeln der Äste war für mich ein behutsamer Umgang mit der Natur.
Das Holz ist jetzt geschützt, wirkt aber durch diese weissen Bandagen noch fragiler.

Das Weiss der Äste erinnert auch an Wintertage, als der Wald noch tief verschneit war.

2020
Ruth Maria Obrist


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Kunstwerk(e)

I'm dreaming of a white Christmas_01 (2020)
Ruth Maria Obrist
Installation
Die mit Gips bandagierten Äste sind auf ein Europalette geladen.
Das Europalette ist ein international bekannter Gegenstand; ein Vehikel, welches Güter transportiert.
Der Traum von weisser Weihnacht wird in dieser Arbeit aufbewahrt und geschützt in eine hoffentlich gute Zeit geführt.
Europalette mit Aufsatz, Äste, Gipsbandagen
Äste mit Gips bandagiert
ca. 1,8 x 0,9 x 1 (variabel)

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I'm dreaming of a white Christmas_02 (2020)
Ruth Maria Obrist
Installation
Die bandagierten Äste werden je nach Situation geschichtet oder ausgelegt. Die Anzahl der Äste ist variabel.
Äste, Gipsbandagen
Äste mit Gips bandagiert
variabel
ca. 3 x 1,8 x 1,5 (variabel)