Lockdown. Für einen Augenblick blitzte ein weltumspannendes Wir-Gefühl auf, welches ich so nicht für möglich hielt. Eine Utopie wird Wirklichkeit. Die ganze Welt ist herausgerissen aus ihrem hektischen Alltag und hat für eine kurze Zeit ein gemeinsames Thema: Die Gesundheit der Menschen. Während des Stillstands hielt ich in meiner Arbeit Wahrnehmungen fest, um diese vor dem Wegfliessen durch die Zeit zu retten. Ein Leporello mit 100 Zeichnungen, Schrift-Bildern und Collagen dokumentiert mein Wechselbad der Gefühle in dieser Zeit. Diese spiegeln das Geniessen der Ruhe, die Vielfalt der darin geborenen Gedanken, aber auch Beklemmung und meine Angst um das soziale Gefüge auf der Welt. Das Ergebnis meiner Betrachtungen macht mir bewusst, dass ich keinen Stillstand erlebt habe. Auch im Innehalten hat sich das stete Entwickeln von Gedanken und Formen fortgesetzt.