Kurz vor dem Lockdown im März – inmitten der medial verbreiteten Panik – beschlossen wir, uns einen Inkubator zu besorgen um Eier auszubrüten, als Gegenprogramm zu den Schreckensnachrichten und der drohenden Einengung, Hoffnung zu inkubieren. Schützenswertes Leben zu schützen. Und vor allem, den Schlupf, die ersten Tage künstlerisch zu ver- und bearbeiten. Bis unsere Küken alt genug wären, im verlassenen Künstler*innenhaus selber tätig zu werden.
Uns geht es darum, den Fragen nachzugehen: Inwiefern können wir in Isolation und Vereinzelung eine Gemeinschaft kreieren? Können wir die Tiere jenseits von ihrem Nutztierstatus als eigenständige künstlerische Instanzen wahrnehmen – und wie lässt sich das in Kunst übersetzen? Diesen Fragen gehen wir als Gemeinschaft wie individuell und unter Verwendung diverser Medien nach. Es geht uns also rundheraus darum, in Gemeinschaft Kunst zu machen, die Schützenswertes schützt, die von Kostbarkeit und Fragilität, von Kraft und Widerstand erzählt.